Veröffentlichungen

AmokPerVers Martin PiekarAmokPerVers, 2018, Verlagshaus Berlin

Nicht der Ort ist wichtig, nicht / Die Opfer, nicht die Zeit ist / Wichtig, nicht der Grund, Allein / Die Angst zählt

Wenn Piekar in AmokperVers nach oben schaut, sieht er Wolkenformationen, Wolkenform-nationen, Wolkenformrationen – Deklinationen der Alltagssprache, ihrer Abgründe und ihrer Implikationen. Die Gedichte schreiten durch Frankfurt am Main, durch Proteste, Bankenviertel, durch ein Koma, durch einen Amok und enden im Tollhaus. Wie kann man nicht verrückt werden, wenn es so bequem ist?

 

Überschreibungen Jan Kuhlbrodt und Martin Piekar

Überschreibungen, 2016, Verlagshaus Berlin

Hans Hektor, der neue Protagonist Jan Kuhlbrodts, geht in Überschreibungen durch ein zerfallendes System, die Wende und die Zeit danach. Der souveräne Ton, der in seiner Lakonie zur Prosa neigt, ist keine Beobachtung – Hans Hektor ist immer schon Teil des Ganzen. Kommentiert wird seine Melancholie und Kritik, die schon lange ins Leere geführt hat, von einem jüngeren Autor – Martin Piekar. Der Jüngere kommentiert mal schroff, mal wortkarg, mal schlägt er um sich. Am Ende steht ein Du: Der jüngere verzieht sich aus seiner Schreibstube und wendet sich direkt an den älteren Erzähler: Auch wenn die Ebenen unterschiedlicher nicht sein könnten, dass hier ein notwendiges Gespräch geführt wird, ist sicher.

 

Bastard Echo Martin Piekar

Bastard Echo, 2014, Verlagshaus Berlin

Zwei schwarze Blitze feiern Hochzeit zwischen meinen Augen.

Ein Gewitter aus heiterem Himmel ist dieser Debütband. Martin Piekars Gedichte drängen mit leidenschaftlicher Kraft an die Oberfläche, um sie durcheinanderzubringen, und scheuen dabei den Vergleich mit Büchner, Nietzsche und Bukowski nicht. Hier manifestiert sich eine neue, markante Stimme der jüngsten Gegenwartslyrik, die kein Blatt vor den Mund nimmt.