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Praha. Reboot. Zeit

Praha. Praga. Prag. Prague. Seit einer Woche bin ich in Prag. Ich durfte (doppeltvakziniert) mein Stipendium des hessischen Literaturrats e.V. und des Prager Literaturhauses antreten. Ich bin überglücklich hier zu sein. Ich sammle Eindrücke, schreibe auch fleißig und lese ordentlich. Ich werde insgesamt vier Wochen in Prag weilen (Mitte Juni bis Mitte Juli) und es kommt mir vor wie ein emotionaler und persönlicher Neustart. Nicht Lebens-technisch, mehr so ein reboot. Ein wieder anfange durch die Straßen zu laufen, draußen Notizen zu machen, sich in der Welt bewegen. Sein. Ich war die erste Woche direkt von der Stadt eingenommen und bin nun etwas runterkühlt nach dieser miesen Hitze und genieße die Winde, die von der Vltava kommen. Ich hoffe, euch geht es gut.Ich habe zur Einreise direkt „Die Stille in Prag“ von Jaroslav Rudiš gelesen und mag das Buch sehr, gerade für einen Prag Besuch ist es perfekt, kurz und knapp werden durch fünf Protagonist*innen die Perspektiven der Stadt durchgeguckt. Als Tourist erfuhr ich von einigen Einheimischen bereits, das manche der Klischees einfach als Umgangs-Wahrheiten gelten. Ich mag das Buch, weil die unterschiedlichen Charaktere so schnelllebig sind und doch Momente der Stille in sich und in der Stadt finden. Und weil fetzige Musik eine wichtige Rolle spielt. Ich kann in Prag nicht mehr Tram fahren, ohne mich doch nach Malmö umzusehen. Wer weiß. Und nochmal fahre ich sicher mit der 22 von Anfang bis Ende. Was für eine Stadt. Glück und Geschichte erlebe ich in dieser Stadt.
Passt auf euch auf!

Wann, wenn nicht jetzt, ist die Zukunft zurück?

Liebe Freunde,

ich war etwas offline, dann kam die Pandemie und nun geht es so langsam weiter. Updates!

  1. Ich bin gerade aus Hausach im Schwarzwald zurück. Ich hatte dort das dreimonatige Hausacher LeseLenz-Stipendium. Ich habe drei Monate im schönen Schwarzwald verbracht, war wandern, habe Leute kennengelernt und geschrieben. Ich danke dem Hausacher LeseLenz e.V. für diese tolle Erfahrung und Möglichkeit.
  2. Ich habe (dort ^) ein Romanprojekt abgeschlossen. Es behandelt meine komplexe Familiengeschichte, ich selbst nur als Geschichte kenne, da die meisten beteiligten Tod sind und ich so nur von meiner Mutter von ihnen erfahren konnte. Meine Mutter wurde im Gulag geboren als Tochter einer polnischen AK Ärztin und eines SS-Majors. Ich bin im Roman der Geschichtenerzähler, der die Geschichte erzählt bekommt. Verlagssuche steht an.
  3. Ich bin natürlich auch am dritten Gedichtband dran: Es wird ein Spaziergang. Ich gehe sehr, sehr gerne spazieren, besonders in sozial wie politisch brenzlichen Zeiten. Es ermöglicht mir, Gedanken zu sortieren und dem Denken eine neue Bewegung zu geben. So gehen Innen & Außen, Gedanken & Begegnung, Analogie & Digitalität Hand in Hand. Ein Gedichtband = ein Spaziergang.

Weiter geht es nun endlich auch mit Lesungen!

ich lese heute, am 03.10.2020, am Tag der deutschen Einheit, in Kassel. Im Rahmen des Literaturhauses Nordhessen nehme ich mit Saskia Trebing und Philip Körmer an dem Format Spätlese teil und lese damit verbunden, mal wieder in einer Kirche. Große Freude. Dazu gibt es jede Menge Live-Musik mit dem Jules Mayfield Trio. – 03.10.2020, Kreuzkirche Kassel, Luisenstraße 13, Beginn 20:30 (Einlass 19:30). 12€/8€ erm. https://www.literaturhaus-nordhessen.de/10-lange-nacht-der-jungen-literatur-und-musikmit-saskia-trebing-martin-piekar-philip-kroemer-und-dem-jules-mayfield-trio/

Und dann darf ich zum Veranstaltungsformat OPEN BOOKS während der Frankfurter Buchmesse, am 15.20.2020 mit Christian Metz über seinen wunderbaren Essayband BEUGUNG sprechen. In diesem Essayband geht er der Dokumentationsfähigkeit und -tätigkeit zeitgenössischer Lyrik ein. 15.10.2020, 18 Uhr, Großer Hirschgraben 23-25, 60311 Frankfurt. https://www.openbooks-frankfurt.de/termin/christian-metz-mit-martin-piekar-beugung-poetik-der-dokumentation/

Ich hoffe es geht weiter, ich hoffe auf mehr Lesungen, ich hoffe.

Bis Bald